Angelknoten
Die wichtigsten Angelknoten im Detail
Auch wenn die tragkräftigste Schnurr, die hochwertigste Rolle und die beste Rute verwendet werden, kommt kein Angler daran vorbei, die wichtigsten Angelknoten zu beherrschen. Sie sind notwendig, um Köder zu befestigen, Schnüre miteinander zu verbinden, Haken und Wirbel anzuknoten und einiges mehr. Auch wenn viele zu beginn meist einen Anglerkollegen dabei haben, der im Notfall bei dem Knoten binden aushelfen kann, so sollte man sich darauf nicht verlassen. Ein gewissen Know-How in der Knotenkunde ist einfach unverzichtbar.
Im Normalfall reicht es aus, wenn Du vier bis fünf Knoten beherrscht. Welche Knoten für dich am wichtigsten sind, kommt ganz auf deine persönlichen Bedürfnisse an. Ob ihr Spinnfischer seid, Futterkorb-Montagen bindet, mit geflochtener oder monofile Schnur angelt – die benötigten Knoten variieren dabei sehr stark.
Deshalb zeigen wir euch hier eine Übersicht aller wichtigsten Angelknoten sowie eine entsprechende Anleitung, wie ihr die Knoten ganz einfach nach binden könnt.
Überblick der wichtigsten Angelknoten
Allgemeines über Angelknoten
Es gibt einige grundlegende Dinge die bei allen Knoten zu beachten sind. Es spielt beispielsweise keine Rolle, welchen Knoten man binden möchte – der Knoten muss in jedem Fall so genau wie nur möglich gebunden werden. Erst dann ist die Sicherheit des Knotens gegeben. Außerdem sollten Knoten vor dem Festziehen immer befeuchtet werden. Aus dem einfachen Grund, dass beim Zusammenziehen Reibung und somit Wärme entstehen kann, die die Angelschnur beschädigen kann. Der Knoten wäre dann nicht mehr brauchbar. Befeuchtet man die Schnur vorher, bewirkt diese einen kühl-Effekt und die Schnur bleibt intakt.
Wichtige Eigenschaften eines Angelknotens
Den idealen Angelknoten für deinen Einsatzzweck zu finden ist nicht einfach, allerdings gibt es gewisse Eigenschaften, die ein Angelknoten aufweisen sollte. Eines der wichtigsten Kriterien von einem Knoten ist mit Sicherheit die Festigkeit, die die Tragkraft der Schnur dementsprechend verringern kann.
Festigkeit
Knoten stellen immer Schwachstellen dar. Die Angelschnur wird in den meisten Fällen an der Stelle brechen, an der sich der Knoten befand. Die Knotenfestigkeit ist ein Parameter, der angibt, wieviel Prozent der angegebenen Tragkraft einer Angelschnur bei Nutzung eines Knotens noch vorhanden sind. Im Durchschnitt verringert ein Knoten die Tragkraft um circa 30 Prozent(%). Das ist allerdings abhängig vom verwendeten Material aber auch von der Art des Knotens.
Es gibt aber auch einige Angelknoten, die eine 90-prozentige(%) Knotenfestigkeit aufweisen. Das gilt allerdings nur, wenn die Angelschnur in einwandfreiem und unbeschädigten Zustand ist. Jede Dehnung und jede Quetschung verändert den Durchmesser der Angelschnur und damit auch die angegebene Traglast.
Geeignete Knoten für unterschiedliche Schnurtypen
Je nachdem, welchen Schnur-Typ ihr mit was verbinden wollt, werden unterschiedliche Knoten verwendet. Möchtest du beispielsweise geflochtene Schnur mit einem monofilen Vorfach verbinden, so bist du mit Knoten wie dem Albright Knoten auf der sicheren Seite. Sollen zwei Schnüre mit unterschiedlicher Stärke gebunden werden, so kommt der Grinner Knoten zum Einsatz.
Einige Knoten sind nur für monofile Angelschnur geeignet – Beispielsweise der doppelte Centauri-Knoten. Andere, wie etwa der Wasserknoten, der Chirurgenknoten oder der Blutknoten können mit geflochtener oder monofiler Schnur und auch mit Fliegenschnur verwendet werden. Bevor Du also überlegst welche Knoten du lernen möchtest, solltest Du dir unbedingt überlegen, was genau Du am meisten verbinden möchtest und welches Material Du dafür verwenden möchtest.

Einsatzgebiete von Angelknoten
Für verschiedene Einsatzgebiete gibt es auch verschiedene Knotentypen, die zum Einsatz kommen. Die Mehrzahl der Angelknoten sind multifunktional und können gleich für mehrere Zwecke brauchbar sein. Am besten suchst Du dir Knoten heraus, die Deiner Ausrüstung am besten entsprechen und übst diese zu Hause vor. Im Ernstfall müssen die Knoten oft schnell und unter schwierigen Umständen gebunden werden. Deswegen ist es Vorteilhaft, wenn Du sie gut beherrschst, bevor Du ans Wasser ziehst.
Schnur am Köder befestigen
Es handelt sich hierbei um Knoten, die Angelschnur und Ösen oder Wirbel verbinden. Wer hier Knoten wie den einfachen Clinch-Knoten beherrscht, kann sich bereits in den meisten Situationen gut behelfen. Auch gut dafür geeignet sind der Trylene-Knoten, der Grinner-Knoten, der Palomar-Knoten, der Dynacrown-Knoten, der Weltausstellungs-Knoten oder auch der Berkley-Knoten. All diese Knoten glänzen durch ihre circa 90 Prozent Knotenfestigkeit.
Während Knoten wie der Berkley-Knoten und der Grinner-Knoten eher für die Anwendung bei geflochtenen Schnurtypen ausgezeichnet sind, ist der Palomar-Knoten dagegen ein perfekter Knoten für monofile Schnur. Mit diesen Knoten können sämtliche Dinge, Die Öhre oder Ösen aufweisen, sicher angeknotet werden.
Schnur an Spule befestigen
Sollte der Fisch im Drill die gesamte Schnur von der Rolle ziehen, wäre es wichtig, dass die Angelschnur gut an der Spule befestigt ist. Hierfür kannst Du einen Spulenknoten oder einen Arbor-Knoten verwenden. Letzterer Knoten ist besonders bei Fliegenfischern sehr beliebt. Mit beiden dieser Knoten kannst du Schnur und Rolle einfach und sicher befestigen, ganz egal, ob Du mit geflochtener Schnur oder mit monofiler Schnur aufspulst. Die Knoten sind nicht zu groß und beeinträchtigen die gleichmnäßige Schnur-Verlegung auf der Rolle nicht.
Außerdem ein beliebter Knoten zur Befestigung der Schnur an der Spulenachse, ist der Doppelte Grinnerknoten. Dieser trägt zwar dicker auf, als der Arbor-Knoten, hat aber auch deutlich mehr Tragkraft. Angelst Du mit einer flachen Spule, kann dies ein ausschlaggebendes Kriterium für die Wahl des richtigen Knotens sein, denn denk daran: Jede Beule im Wickelbild reduziert die Wurfweite.

Willst du sicher gehen, dass der Fisch nicht mit der kompletten Angelschnur fliehen kann, dann ist es zwingend notwendig, dass Schnur und Spule gut verknotet sind. Mit etwas doppelseitigem Klebeband kannst Du, dass durchrutschen bei geflochtener Schnur verhindern.
Zwei Schnüre miteinander Verbinden
Möchtest Du zwei Schnüre miteinander verbinden, musst du dir erstmal im Klaren darüber sein, welche Schnurtypen das sind. Ein Albright Knoten mit seinen Abwandlungen etwa, kann monofile Schnur, geflochtene Schnur und auch Fliegenschnur mit einer Knotenfestigkeit von bis zu 95 Prozent miteinander verbinden. Möchtest du aber unterschiedlich dicke Schnüre verbinden, kannst du neben einem Strenkknoten einen Wasserknoten einsetzen. Schnüre mit einem ähnlichen Durchmesser verbindet man bestenfalls mit einem Blutknoten, einen Doppelten Centauri oder einem Doppelten Grinner Knoten. Mit einem Schlagschnurknoten kannst du geflochtene Hauptschnur mit einer monofilen Schlagschnur verbinden.
Der Stopperknoten
Mit dem Stopperknoten kannst Du, wie der Name schon sagt, einen Teil der Hauptschnur verdicken und so das Durchrutschen von beispielsweise einer Laufpose verhindern. Er kann bei Bedarf verschoben werden, wie ein Gummistopper und so der Wassertiefe entsprechend eingestellt werden. Es gibt verschiedene Varianten des Stopperknotens. Zur Auswahl stehen Schlingen Stopperknoten, der Überhand Stopperknoten oder auch der Ventilgummi Stopperknoten. Einmal angeeignet, sind diese Stopperknoten vielseitig einsetzbar und helfen dir in unangenehmen Situationen weiter. Lose Stopper in der Angelkiste sind Geschichte.
Haken mit Schnur verbinden
Bei dem Befestigen von Schnur und Haken gibt es einiges zu beachten, dies hängt einerseits davon ab, ob ihr einen Haken mit Plättchen befestigen wollt, oder aber ein Haken mit Öse. Einige gute Argumente gibt es für das Selbstbinden von Plättchenhaken. Hakengröße sowie Schnurstärke können individuell gewählt werden, genau wie die Vorfachlänge. Allerdings weisen Plättchenhaken, die maschinell gebunden wurden, oft Mängel auf. Auch eine Rolle spielt das Angelschnur-Material. So gut wie alle geläufige Hakenknoten weisen eine Knotenfestigkeit von 90 – 95 Prozent auf. Der Grinner-Hakenknoten oder auch der Clinch-Hakenschaft-Knoten sind für alle Hakentypen geeignet.
Nicht so der Plättchenhaken-Knoten – dieser ist wie der Name sagt – nur für Plättchenhaken kompatibel. Möchte man einen Haken mit Öhr anknoten, bietet sich ein Palomar-Knoten, ein Jansik-Knoten oder auch ein Centauri-Knoten an.

Knotenlos Verbindungen
Sogenannte Knotenlos-Verbindungen tragen über 90 Prozent der Schnurstärke. Dabei handelt es sich um kleine Schnurverbinder in verschiedenen Stärken, die für monofile, als auch für geflochtene Schnur verwendet werden können. Der einzige Nachteil: Bei einem Schnurabriss fehlt die Schwachstelle die sich im Normalfall bei dem Knoten befindet. Dementsprechend verliert man meist die Hauptschnur.
Häufige Fragen zu Angelknoten:
Welchen Knoten kann man für geflochtene Schnur verwenden ?
Fast alle Knoten können sowohl für geflochtene Schnur als auch für monofile Schnüre genutzt werden.
Welcher Knoten kommt an den Wirbel ?
Der Clinch-Knoten mit einfacher Schlaufe oder Doppelschlaufe eignet sich am besten für das anknoten des Wirbels.
Was ist der beste Angelknoten?
Zu den beliebtesten Angelknoten zählen der Clinch Knoten, der Schlaufenknoten und der Grinner Knoten. Auch der Albright knoten und der Blutknoten sind sehr tragfähige und robuste Knoten.
Welchen Knoten für das Vorfach nehmen ?
Um das Vorfach direkt an den Wirbel oder Köder zu binden, kann man den Clinch-Knoten verwenden. Für das verbinden des Vorfachs mit dem Snap der Hauptschnur, kann man den Schlaufenknoten nutzen.
Welcher Knoten für Stahlvorfächer ?
Stahlvorfächer können nicht gebunden werden, es würden Quetschungen entstehen und das Material würde reissen. Stahlvorfächer werden mit Klemmhülsen verbunden.

Daniel Lundgrün
Mein Name ist Daniel und meine Leidenschaft ist das Angeln und die Natur. Ich schreibe hier für euch. 🙂