Wann beißen Zander am besten?

Wann beißen Zander am besten?

Einen richtigen Zander angeln zu können, ist etwas, das gestandene Raubfischangler als Königsdisziplin werten. Das hat mit unterschiedlichen Faktoren zu tun. Einmal ist der fischige Gegner ausgesprochen intelligent und fällt nicht so einfach auf die simplen Tricks herein. Hinzu kommt, dass es sich hierbei um einen sehr vorsichtigen und aufmerksamen Fisch handelt. Dies ist, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um ein echtes Raubtier handelt, auch keine großartige Überraschung, immerhin muss der Zander auch seine Beute erjagen können.

Welche Jahreszeit eignet sich fürs Zanderangeln?

Hier gilt es zunächst einmal zu wissen, dass Zander zwischen April und Juni ihre Laich- und somit auch Schonzeit haben.  Diese ist unbedingt einzuhalten – Stichwort: Nachhaltige Fischerei. Das heißt, dass der späte Frühling und der Frühsommer schon einmal als Angelzeitpunkt ausfallen.

Im März sind die Chancen, einen kapitalen Fisch aus dem Gewässer zu ziehen, gegeben. Allerdings benötigt der geneigte Angler hier Geduld.

Immerhin ist der Zander gerade erst aus seiner Winterruhe erwacht und noch nicht so wirklich in Fressstimmung. Dies ändert sich, wenn es gen Laichzeit geht. Entsprechend sind die Tiere kurz vor Aprilbeginn gefräßig und können geangelt werden. Also warten. Und warten, Ruhe und Kontemplation – was, wenn nicht diese Worte, umschreiben das Angeln?

Die Laich- und Schonzeit sparen wir aus, sodass wir uns dem Zanderangeln erst wieder ab Ende Juni widmen. Hier lohnt es sich, da der Zander den Laichplatz verteidigt.

Anders sieht es dann wieder im Hochsommer aus.  Hier sind die Faktoren, die das Angeln erschweren:  grelles Sonnenlicht und hohe Temperaturen. Daher gilt: Wenn das Angeln auf Zander auf der Agenda steht, wartet man, bis die Temperaturen gesunken sind. Dann kommt das Tier zur Jagd aus seinem Versteck.

 

Und wo wir gerade bei niedrigeren Temperaturen sind: Der Herbst ist die beste Gelegenheit zum Zanderangeln. Das Angelwetter ist ideal, es ist nicht mehr so heiß und der Sauerstoffgehalt in den Flüssen, Seen und sonstigen Gewässern ist höher. Entsprechend aktiver ist der Fisch, vor allem deshalb, da sich der Winter nähert. Daher muss der Zander sich eine entsprechende Speckschicht für den Winter aneignen und tut sich im Wasser gütlich. Das wäre dann der ideale Moment, ihn auch mit dem Angelhaken bekannt zu machen.

Allzu kalt sollte es jedoch auch nicht sein, wie derjenige wissen dürfte, der im Winter auf Zander geht. Der Fisch geht in die Winterruhe, bewegt sich wenig und bleibt meist an einer Stelle. Dies tut er gerne in Vertiefungen, die sich am Grund des Gewässers befinden können.

Wir können also herausarbeiten:  Die allerbeste Chance, sich eines Zanders zu versichern, ist der Herbst.  Dennoch ergeben sich mit viel Ruhe, Ausdauer und Geduld auch zu den anderen Jahreszeiten einige günstige Gelegenheiten.

Bei welchem Wetter beißen Zander am besten?

Idealerweise sucht man sich einen Tag aus, an dem ein starker Wind die Wasseroberfläche in Bewegung setzt. Dies führt dazu, dass im Gewässer weniger Licht ist – dies animiert den Zander zur Jagd.  

Dies im Bild zu erkennende Wetter kann ein Gutes für das Angeln auf Zander sein. Immerhin sehen wir hier Oberflächenbewegung.

Aber auch die Frage, von wo der Wind kommt, also auf- oder ablandig, muss beachtet werden, wie auch die Jahreszeit. Im Winter sind die Zander auf der Seite, die dem Wind abgewandt ist. Das heißt: mit dem Wind im Rücken angeln. Im Sommer begibt man sich „in den Wind“.

Warum ist dies so?

Im Winter – bei einer Wassertemperatur unter vier Grad Celsius – bläst der Wind das Oberflächenwasser weg und entsprechend steigt das wärmere Wasser vom Grund nach oben.
Im Sommer liegt es an Sauerstoff und Futter. Durch die Oberflächenbewegung gibt es Abschnitte, die reich an Sauerstoff und Futter sind – einerseits für die Beutefische und andererseits, somit auch für den Zander.

Zu welcher Uhrzeit beißt der Zander am besten?

Generell  geht man besser zur Abenddämmerung auf die Jagd nach dem Raubfisch. Am Tag bestehen zwar Optionen, aber es ist nicht so einfach. Dies hat damit zu tun, dass der Zander sich tagsüber in trüben Gewässern befindet, wo er die Beute besser sehen und schneller schnappen kann.

In tieferen Gewässerregionen verharrt er am Grund. Das heißt: Der erfahrene Angler von Stachelrittern wartet auf die Dämmerung.

Des Nachts ist der Fisch deutlich aktiver und in der Dämmerung beißt er häufiger. Dennoch ist das Angeln auch hier nicht unbedingt einfach. Da sich der Zander nachts in der flacheren Zone und Ufernähe aufhält, bemerkt er schnell Lärm – wie auch plötzlichen Lichteinfall. Beides kann den Raubfisch verscheuchen, daher gilt: Ruhig bleiben, keine schnellen Bewegungen und mit dem Licht aufpassen.

Wie fängt man am besten einen Zander?

Wir dürfen nicht vergessen: Der Zander ist ein Raubfisch.  Entsprechend eignen sich Gummifische, deren effektiver Einsatz sich nach der Tageszeit richtet, als Köder. Am Tag eignen sich Weichplastikköder, während Wobbler die Wahl für die Nacht darstellen.  Auch der Einsatz von Blinkern und Grundeln können sich bezahlt machen. Ebenfalls eine Option: Die Verwendung eines Köderfisches. Aber es ist egal, was man verwendet, wichtig ist, wie man die Köderführung betreibt.

 

Nehmen wir beispielsweise die Faulenzermethode:

Da wird zunächst der Gummifisch auf den Boden sinken gelassen, wobei man die Schnur gestrafft hält. Hernach wird der Köder schnell wieder nach oben gezogen, damit der Zander ihn als flüchtendes Beutetier wahrnimmt und anschließend wieder sinken gelassen. Wenn der Zander kommt, muss dann schnell gehandelt werden. Zugegebenermaßen: Das liest sich unglaublich einfach.

Aber wie genau funktioniert die Methode?

Zunächst einmal benötigt man eine Rute, welche um die 2,70 Meter lang, steif und hart ist. Das maximale Wurfgewicht sollte zwischen 50 und 100 Gramm betragen, wobei man sich hier nach dem Gewässer richten muss. Außerdem wird eine Rolle benötigt, die eine hohe Qualität besitzt, eine hohe Übersetzung deren Schnur geflochten ist. Hier wird ein Durchmesser von 0,10 bis 0,15 Millimetern empfohlen. Dann wird der Köder, also der Gummifisch, angebracht und los geht’s, wie oben beschrieben. Die Schnur straff halten, und den Fisch gen Grund sinken lassen.

Wenn der Fisch zu Grund gesunken ist – was man daran bemerkt, dass die Rutenspitze zuckt und die Schnur erschlafft  – dreht man ein bis vier Mal an der Kurbel. Die Schnur immer noch straff halten und schon bewegt sich der Köder über den Gewässergrund. Dies geschieht im Zick Zack.

Nutzt man übrigens die Rute, anstatt der Rolle, um die Fischbewegungen zu simulieren, spricht der erfahrene Angler auch vom Jiggen.

 

Andere Methoden

Wir sprachen schon davon, dass man abends, respektive nachts, besser mit einem sogenannten „Wobbler“ arbeitet.  Dies leitet sich vom englischen Wort „To wobble“ ab, was so viel wie „schütteln“, „kippeln“ oder „flattern“ bedeutet. Hierbei handelt es sich ebenfalls um künstliche Köder, welche im Moment des Einholens taumelnde Bewegungen machen. Dies soll dem Raubfisch signalisieren, dass sich ein krankes oder verletztes Tier in der Gegend befindet, das leicht gefangen werden kann.

Eine andere Option ist die Grundmontage mit Köderfisch. Diese Methode wird tagsüber genutzt, wenn der Zander nur auf dem Grund des Flusses, Kanals oder sonstigen Wassers liegt und sich nur dann bewegt, wenn es notwendig ist. Der Köderfisch wird ins Wasser geworfen und bleibt dann da, bis der Stachelritter ihn sich einverleibt. Vorher hat man den Köder jedoch präpariert, indem man auf die Hauptschnur ein durchlaufendes Blei zieht.

Nachdem man sich nun darüber informiert hat, mit welchen Techniken, Tipps und Tricks man arbeiten kann, stellt sich freilich eine Frage:

Zander angeln – Aber in welchem Gewässer?

Der Zander  ist ein Süßwasserfisch. Da er allerdings auch Brackwasser verträgt, kann man ihn auch in der gesamten Ostsee finden. Sein bevorzugtes Jagdrevier sind nährstoffreiche und trübe Gewässer, aber auch langsam fließende Flüsse, Bäche oder Seen.

Zanderangeln in Flüssen

Elbe, Oder, Donau, Rhein, Mosel und Weser und sämtliche Flüsse, Bäche und Rinnsale,  die zu jenen Flusssystemen gehören, stellen den Lebensraum dieses Raubfisches mit seinen Kammschuppen und schwärzlich gefleckten Flossen dar.

Hauptsache: Die Sichtverhältnisse für seine Beutetiere sind etwas schlechter, was er durch seine hervorragenden Augen ausgleichen kann. Außerdem sollte das Wasser, in dem er sich befindet, groß sein und eine Tiefe von mindestens vier bis fünf Metern aufweist. Das heißt, Zander angeln in Ruhr oder Nahe und anderen Flüssen, die dem Rhein zustreben, ist genauso möglich, wie in der Aller, welche in die Weser mündet. Aber auch im Regen, der der Donau zufließt, kann Angeln auf Zander möglich sein.

Das Wasser "lesen".

Um sich nicht einfach an den nächstbesten Fluss zu stellen und auf das Beste zu hoffen,  gilt es, den Fluss – oder Bachlauf – mehr oder weniger „zu lesen“. Ist der Flussgrund wahlweise steinig oder sandig, handelt es sich schon mal um ein gutes Zeichen, dass der schnelle Stachelritter hier sein Jagdrevier errichtet hat. In Flussbereichen, in denen sich Schlamm und zu viele Wasserpflanzen befinden, fühlt sich der Räuber sich weniger zu Hause und meidet diese Gegenden.

Auch eine natürliche Flusskurve wird durch den Zander gerne aufgesucht, da er sich hier in Ruhe aufhalten und dem nächsten Beutetier auflauern kann. Dies gilt ebenso für die sogenannte „Buhne“, wobei es sich um einen Damm handelt, den man meistens im rechten Winkel vom Ufer zur Flussmitte hin errichtet hat. Hierbei handelt es sich dann nicht nur um ein Strömungshindernis, sondern auch um den schon angesprochenen Rückzugsort für den Zander.

Sollte man beim Abgehen des Gewässers, in dem man Angel möchte, eine Einmündung eines Flusses oder Kanals sehen, lohnt es sich, hinzugehen und die Angel fangbereit zu machen. Warum? An diesem Ort kann man mit einem hohen Aufkommen an Insekten rechnen. Das freut den Zander. Denn: Wo viele Insekten sind, befinden sich auch andere Fische, die ihren Hunger stillen wollen – was dazu führt, dass sie auf des Stachelritters Speiseplan für den Abend landen können. Dies wiederum kommt dem Angler sehr gelegen.

 

Was an großen Flüssen zu beachten ist.

Und handelt es sich bei dem Gewässer um einen größeren Flusslauf, etwa Rhein, Ruhr, Elbe, Donau oder den Elbe-Seitenkanal, kann man natürlich mit einem gewissen Schiffsverkehr rechnen. Dies ist praktisch, da die Verwirbelungen durch die Schiffsschrauben die natürliche Wasserbewegung noch verstärken. Dies bringt den Zander noch deutlicher in Beißlaune und Aktion, was übrigens auch durch die natürliche Wasserbewegung bei der Flusseinmündung zutrifft.

Weitere Besonderheiten beim Zanderangeln in Flüssen

Und wo wir schon von Flüssen und Kanälen sprechen: Spundwände, wie sie am Ufer eines Kanals oder kanalisierten Flusses vorkommen können, gelten, ebenso wie tiefe Löcher und Kanten als ein guter Platz, um einen Angelversuch zu unternehmen. Gleiches gilt für Brücken, die über eine Beleuchtung verfügen. Dies hängt damit zusammen, dass sich hier nachts Insekten sammeln, wie auch schon bei Fluss- und Kanaleinmündungen.

Im obigen Bild zum Beispiel – mit Blick auf den Dom – könnte man Glück haben. Wir sind in Köln, das heißt: am Rhein. Hier fühlen sich Stachelritter wohl. Der Fluss ist breit und das Wasser tief genug. Wie wir sehen können, ist auch das Thema „Beleuchtung“ gegeben, weswegen genügend Insekten auf dem Speiseplan der Beutefische des Zanders stehen dürften.

Ob es allerdings so eine kluge Idee ist, von der Kölner Hohenzollernbrücke eine Angel in den Rhein zu lassen, dürfte auf einem anderen Blatt stehen. Aber vielleicht ergibt sich in nahen Uferregionen eine Option. Und falls man sich doch nicht an einen Fluss stellen möchte, besteht immer noch die Möglichkeit, sein Glück auf einem See zu versuchen.

Einen Zander im See angeln

Ein See ist in der Regel ein stehendes Gewässer, weswegen die Strömung entfällt. Wie funktioniert das Zanderangeln an diesen Stellen? Man nimmt sich ein Boot, sucht die besten Plätze ab und legt sich dann auf die Lauer. Hierbei gilt es auf folgende Punkte zu achten:

1)      Der Wind.

Wir erinnern uns – dieser bringt Bewegung ins Wasser und das reizt den Zander.

2)      Lichteinfall

Ist dieser hoch, handelt es sich um eine sauerstoffreiche Wasserzone, welche der Zander bevorzugt.

Fazit

Beginnen wir das Fazit mit einer ganz einfachen Frage: „Warum angelt man?“
Die Beantwortung dieser Frage ist eigentlich ziemlich einfach: Auf der einen Seite tut man dies natürlich, um seinen Freunden eine tolle Geschichte zu erzählen, die es nicht zwangsläufig genau so ereignet haben muss. Aber das Beisteuern von Anglerlatein zur Unterhaltung in geselliger Runde spielt nur eine untergeordnete Rolle beim Angeln. Viel wichtiger ist der Fakt, dass man sich selbst in die Situation versetzt hatte, der Natur Nahrung abzutrotzen. Sprich: Am Ende des Tages ist es gar nicht mal so wichtig, wie man den Fisch geangelt hat – sondern wie man ihn zubereitet.  Und dort gibt es unzählige Möglichkeiten, von einem gebackenen Zander, der mit Sauce hollandaise serviert wird, über gedünstetes Filet bis hin zu Medaillons und gebratenem Zander.  Entsprechende Rezepte finden Interessierte freilich im Internet auf einer einschlägigen Website und in sonstigen Publikationen. Und natürlich bleibt für den Ausstieg aus so einem Artikel eigentlich nur die Option, den Gruß der Angler zu bemühen -„Petri Heil“ – und ebenso einen „Guten Appetit “zu wünschen.

Daniel Lundgrün

Daniel Lundgrün

Mein Name ist Daniel und meine Leidenschaft ist das Angeln und die Natur. Ich schreibe hier für euch. 🙂