Wie sieht ein Barsch aus?

Wie sieht ein Barsch aus?

Diese Frage ist freilich nicht ganz korrekt, denn „Barsch“ bezeichnet eine ganze Fischfamilie, die sogenannten „Echten Barsche“. Hierbei handelt es sich um Fische, die im Süßwasser der gesamten Nordhalbkugel leben. Zwar vertragen sie auch das Brackwasser, weswegen sie etwa in der Ostsee zu finden sind, aber die meisten Vertreter dieser Unterart der Stachenflosser (Acanthopterygii) bevorzugen das Süßwasser. Bekannteste Vertreter sind einmal der Zander, der Kaulbarsch, aber auch der Flussbarsch, lateinischer Name Perca fluviatilis.  

 Echte Barsche

Ein Vertreter der Percidae, also der „Echten Barsche“ verfügt immer über zwei Rückenflossen. Diese sind deutlich voneinander getrennt oder können sich berühren. Rückenflosse Nummer eins verfügt über Hartstrahlen, die auch Stachelstrahlen genannt werden. Hierunter versteht man die sogenannten „tragenden Elemente der Fischflossen“, sprich Knochenstückchen, welche die Fischflossen stützen. Bei Rückenflosse Nummer zwei handelt es sich um Weichstrahlen, welche auch Gliederstrahlen genannt werden.

Der Flussbarsch und seine Form

Der Flussbarsch, der in der Schweiz Egli und am Bodensee Kretzer genannt wird, verfügt über eine geteilte Rückenflosse und weist an Brustflossen, wie auch an den Bauchflossen eine rötliche Färbung auf. Des Weiteren ist der Körper mit einem Streifenmuster versehen, das aus sechs bis acht Senkrechtstreifen besteht. Außerdem ist der Körper grün-grau gefärbt. Beim Fischmaul ragt der Unterkiefer über den Oberkiefer.

Ein Flussbarsch wird zwischen 20 und 40 Zentimetern lang und kann bis zu einem Kilo wiegen.

Die Ausnahme

Sollte man allerdings etwa am Mündungsdelta des Flusses Rhein auf den Perca fluviatilis zu gehen gedenken, kann man hier Glück haben. So besteht die Chance, einen deutlich kapitaleren Flussbarsch an Land zu ziehen. Dieser lässt sich mit 50 bis 60 Zentimetern beziffern, wobei letztere Nummer unter die Kategorie „absolute Ausnahme“ fällt.

Steckbrief Barsch

Um den Steckbrief für den Zielfisch Barsch zu komplettieren, muss hier noch festgehalten werden, dass dieser unter gewissen Umständen ein Gewicht bis 2,9 Kilogramm auf die Waage bringen kann. Es ist möglich, dass der Perca fluviatilis, wenn er nicht schon eher gefangen wird, bis zu 22 Jahre alt wird und nur sehr langsam wächst. Deswegen könnte es angezeigt sein, ihn nicht allzu voreilig zu angeln. Es handelt sich hierbei um einen hochrückigen Raubfisch, der sich an anderen Fischen, aber auch Insekten, Würmern, Krebsen und Fischlaich gütlich tut.

Ist der Barsch ein guter Speisefisch?

Diese Frage lässt sich mit einem kurzen und knackigen „ja“ beantworten. Zwar wird er stark unterschätzt, aber man kann ihn nicht nur essen, er schmeckt auch noch vorzüglich. Das Fischfleisch ist weiß, fest und relativ mager, sodass es sich nicht empfiehlt, ihn zu überwürzen. Stattdessen kann man ihn einfach anbraten. Zwar muss man auf die Gräten achten, aber dieser gibt es recht wenige.

Warum der Barsch gesund ist

Laut Geo-Magazin ist der Barsch ein zuverlässiger Vitamin-E-Lieferant, wie er auch große Mengen an Vitamin B6 und Vitamin C enthält und reich an Calcium, Kalium, Magnesium und Phosphor ist. Darüber hinaus hat dieser Fisch nur 82 kcal auf 100 Gramm.

Man kann den Barsch panieren, oder ihn mit gebratenen Pilzen servieren, ihn dünsten, grillen oder zu einer Suppe verarbeiten.

Was man zuerst machen muss.

Schritt eins ist natürlich das Fangen des Perca fluviatilis – aber dem widmen wir uns gleich noch und setzen diese Information zunächst einmal voraus. Also der Fisch schwimmt im Eimer und man stellt sich die Frage, wie man ihn zubereiten könnte.

 Die Fischvorbereitung

Bevor man sich daran macht, am heimischen Herd Pilze zu braten, muss man erst einmal eine Arbeit erledigen, die auch der freudigste Angler eher nicht absolvieren dürfte: Ihn vorbereiten.

Dies bedeutet wahlweise häuten – wenn man das Tier nicht grillen, sondern als Filet genießen möchte – oder, aber das auf jeden Fall: ihn ausnehmen. Wenn man schon einmal Forellen ausgenommen hat, ist man eigentlich auf einem guten Weg.

Wie der Fisch ausgenommen wird

Aber für diejenigen, die jenes noch nicht getan haben, sei es noch einmal aufgelistet. Man nimmt ein Messer und schneidet damit in den Fischbauch – von den Kiemen bis hin zum After. Allerdings sollte man darauf achten, dass man nicht zu tief schneidet. Hernach greift man in die gerade geschnittene Öffnung und holt die Innereien heraus.

Dann kann der Fisch auch schon wieder gefüllt werden, so er sich auf dem Grill ereignen soll. Hierzu werden jene Kräuter empfohlen, die sich gerade in der Küche befinden. Mit Zitrone, Pfeffer, Salz und Knoblauch kann man nichts falsch machen, ebenso wenig wie mit Petersilie, Rosmarin oder Salbei.

Aber bevor man den Fisch ausnehmen kann, muss man ihn erst einmal an der Angel haben. Da stellt sich natürlich die Frage:

Wo fängt man den Barsch?

Im Grunde hat man Glück. Den Flussbarsch findet man in jedem Gewässer, sei es ein kleiner Bach, einer von unzähligen Flüssen, die sich auf der Nordhalbkugel Lebensadern-gleich durch die Kontinente ziehen, oder einfach nur ein See. In Anpassungsfragen ist der Barsch allen anderen Fischen überlegen und überdies auch noch recht anspruchslos, was die Wasserqualität angeht. Das heißt nicht, dass er nicht bestimmte Präferenzen hat. Zwar ist er auch in Gewässern zu finden, die über eine schnelle Strömung verfügen, doch er bevorzugt jene, die langsam fließen oder gar still sind.

 Der Barsch im Fluss

Also sucht man sich einen Fluss, See oder Tümpel und probiert sein Glück. Dies ist auch relativ einfach, da die Vertreter der Perca fluviatilis mitunter recht neugierig sind – oder gar gierig. Man hat einen der Artgenossen gefangen und ein anderer kommt gleich hinterher.

Aber zunächst einmal muss man ja einen Flussbarsch fangen, ehe man sich Gedanken darüber machen muss, wie man seinen Kollegen schnappt. Hierbei gilt es folgendes immer im Hinterkopf zu behalten: So ein Barsch ist ein aggressiver Raubfisch – und entsprechend muss er auch behandelt werden, wenn man ihn angeln möchte.

Wie der Barsch geködert wird

So empfehlen sich sowohl Natur- als auch Kunstköder. Bei den natürlichen Optionen greift man zu Rotwürmern, Taumaden, den Nicht-Angler auch als „Regenwurm“ kennen. Aber auch kleinere Köderfische können genutzt werden. Zumal derjenige, der mit Würmern angelt, nicht nur den Barsch anlockt, sondern auch andere Fischsorten.

 

Barschpsychologie - der Junge und der Alte

Übrigens: Der ältere und gesetztere Barsch ist ein Einzelgänger, der sich in Freiwasserzonen (mittel und tief) aufhält. Er beobachtet das Geschehen und schnappt sich dann einen der Fische oder gar großen Krebse, die unvorsichtig genug waren, in seinen Aktionsradius zu geraten.

Jüngere Flussbarsche hingegen finden sich in Gewässern, die entweder gar nicht – oder nur sehr langsam – fließen, wo sie sich in der Nähe des Ufers aufhalten. Allerdings findet man sie auch unter Booten, Ästen oder nahe der Brückenpfeiler. Die Jungtiere jagen im Schwarm und schnappen nach allem, was ihnen vors Maul schwimmt – auch gerne mal einen kleineren Artgenossen oder, und das ist dann der Glücksfall für den Angler, den Gummifisch, den man gerade ins Wasser geworfen hat.

Bei Flüssen bevorzugen die Barsche übrigens dann dennoch die Nähe der Strömung. Das hat mit den Futterfischen zu tun, die sich wahlweise direkt dort oder im Flachwasser aufhalten. Sollte man sich an einen Kanal begeben haben, hält man am besten nach Spundwänden Ausschau, da sich die Barsche dort bevorzugt aufhalten. Einerseits befinden sich dort ihre Futterfische, andererseits können die Barsche die Spundwandvertiefungen dazu nutzen, sich zuerst zu verstecken und dann aus dem Hinterhalt anzugreifen.

 Wie kann man den Zielfisch Barsch angeln?

Hierzu eignen sich unterschiedliche Methoden. Da wäre einmal das Jiggen, bei dem ein Gummiköder zum Einsatz kommt. Dieser wird mit einem sogenannten „Jigkopf“ präpariert, einem Haken, dessen Öhrende abgewinkelt wurde. So entsteht ein Knick,  an den ein Gewicht angebracht wird. Dieses kann aus Zink, Blei oder Wolfram sein. Jenes Gewicht lässt den Köder auf den Grund des Gewässers sinken. Nun zieht man über die Rute den Köder ruckartig hoch, hernach nimmt man Leerschnur auf. Anschließend bewegt sich der Köder im Zickzack über den Grund, was den Barsch zum Beißen reizt.

 Gar nicht so faul - das Faulenzen

Nutzt man dieselbe Methode, verwendet für die Aktionen des Köders allerdings die Rolle, spricht man vom sogenannten Faulenzen. Hierbei werden Kurbeldrehungen (ein bis drei Mal) aus der Ruhelage heraus ausgeführt. So wird ein verletzter oder kranker Fisch simuliert und der Barsch zum Beißen stimuliert.

Die Methode "Wobbler"

Bei der Wobbler-Methode wird ein sogenannter Miniwobbler angeraten. Auch dieser imitiert einen verletzten Fisch. Eine andere Option wäre die Verwendung von Spinnen und Blinkern, was in die Kategorie des „eigenständigen“, respektive „aktiven Angelns“ fällt. Hier muss man den Köder auswerfen und dann schnell – oder langsam – über die Rolle einholen. Oder man fährt mit einem Boot heraus, respektive stellt sich an eine Spundwand  und lässt die Angel einfach vertikal nach unten herunter.

Wann beißen die Barsche am besten?

Der Barsch gehört zu jener Sorte Fisch, die ganzjährig geangelt werden können. Dennoch empfiehlt es sich, den Gang an das Gewässer der Wahl an einem Herbsttag zu wagen, wenn es eher trüb ist. Hierzu eignen sich am besten der späte Nachmittag oder die frühen Morgenstunden. Sollte das Wetter  das sein, was man landläufig als „schön“ bezeichnet – sprich: strahlender Sonnenschein – oder schon die Nacht hereingebrochen, wird jeder Barschangler wissend den Kopf schütteln und abwinken.

Warum angeln wir überhaupt?

Das Thema „Angeln“ ist ein faszinierendes.  Es gibt den legendären Anglerlatein, der der Unterhaltung dient, aber auch das unglaubliche Gefühl, durch die eigene Körperkraft und Intelligenz – und das gesammelte Wissen des World Wide Web – den Fisch überlistet und erjagt hat.  

Zusatznutzen des Angelns

Außerdem können wir so unsere eigene Ernährung sicherstellen. Wir gehen heute auf Barsch, morgen auf Zander und übermorgen auf einen anderen Süßwasserfisch, oder – wenn wir am Meer leben – auf einen Cousin, der im Salzwasser lebt. 

Dabei scheint es, wenn man einen Blick in die Nachrichten wirft, von größerer Wichtigkeit zu sein, sich selbst versorgen zu können. Eigenes Gemüse, eigenes Obst und auch eigens gefangene Fische könnten hierzu einen Beitrag leisten.  Das Angeln ist damit eben nicht nur Sport oder Spaß, sondern für einige von uns von nahezu überlebenstechnischer Wichtigkeit.

Das Problem des Angelscheins

Nun haben wir einige Aspekte zusammengetragen, worauf man bei der Jagd auf den Flussbarsch achten sollte. Wir wissen, wie er aussieht, wir wissen, was er jagt und wir wissen, wie wir ihn angeln können. Daher wäre es ganz praktisch, diese Erkenntnisse in die Tat umzusetzen. Wobei hierbei ganz klar gesagt werden muss, dass man sich zuerst darüber informieren sollte, ob man den Barsch überhaupt angeln darf.  Dass man über einen Fischereischein, auch Angelschein oder Fischerkarte (in Österreich) genannt, verfügt, wird an dieser Stelle einmal vorausgesetzt.  Zwar kann man unter gewissen Umständen auch ohne Angelschein angeln, aber über entsprechende Ausnahmen, wie auch die Frage, ob dies für den Barsch gilt, informiert man sich am besten persönlich.

Allein schon die Ausnahmeregelungen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. In einigen geht es nicht, in anderen geht dies nur unter bestimmten Bedingungen – also: am besten ist es, wenn man sich an fachkompetenter Stelle informiert. In Rheinland-Pfalz ist dies die Fischereibehörde, bei der man auch gleich seinen Angelschein beantragen kann. Hierzu muss man dann allerdings erst einmal eine Fischereiprüfung absolvieren.

Fazit

Angeln kann eine sehr spannende Sache sein. Wir betreiben es, weil wir uns selbst versorgen können und weil es Spaß macht.

Daniel Lundgrün

Daniel Lundgrün

Mein Name ist Daniel und meine Leidenschaft ist das Angeln und die Natur. Ich schreibe hier für euch. 🙂